Die Edition der Tagebücher Kaiser Karls VI. (1707-1740)

Dr. Stefan Seitschek: https://geschichtsforschung.univie.ac.at/ueber-uns/personen/wissenschaftliche-bedienstete/seitschek-stefan/

Die regelmäßig geführten Notizen Erzherzog Karls setzen 1707 im Spanischen Erbfolgekrieg ein, als dieser die habsburgischen Ansprüche auf den spanischen Thron von Barcelona aus durchzusetzen versuchte. Er führte diese wenige Zeilen umfassenden Aufzeichnungen beinahe täglich, wobei immer wieder kleinere oder größere Lücken festzustellen sind, etwa nach dem Tod des Sohnes 1716. Als Kaiser Karl VI. regierte der Monarch beinahe 30 Jahre über die Habsburgermonarchie und stand an der Spitze des Heiligen Römischen Reiches. Die Tagebücher stellen trotz ihrer Knappheit, den zahlreichen Kürzungen und der fehlenden Satzstruktur eine einzigartige Quelle zu dieser Person, dem Wiener Hof mit seinen Ratgebern (Prinz Eugen, Graf Althann, Kaiserin Elisabeth Christine) und der europäischen Mächtepolitik dar.

In einem ersten Schritt sollen die bereits bearbeiteten Jahrgänge 1720 bis 1725 im Rahmen der Publikationsreihe Quelleneditionen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (QIÖG) veröffentlicht und damit diese Quelle der Forschung erstmals zugänglich gemacht werden.

Literatur: Oswald Redlich, Die Tagebücher Kaiser Karls VI. In: Gesamtdeutsche Vergangenheit. Festgabe für Heinrich Ritter von Srbik. München 1938, S. 141–151; Stefan Seitschek, Die Tagebücher Kaiser Karls VI. Zwischen Melancholie und Arbeitseifer. Horn 2018.

Kontakt: franz-stefan.seitschek@univie.ac.at