Vortrag im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Text & Edition - Editorik"
MMag. Patrick Fiska (Wien)
Zur Omnipräsenz der Briefkorrespondenz – am Beispiel verschiedener Briefeditionsprojekte
Wann: 03.06.2024, 17:00 c.t.
Wo: Direktionszimmer des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Zoom: https://univienna.zoom.us/j/61043846425?pwd=R3B0TVZDb1NBa24xc3E5NENwNHlwQT09
Im Anschluss an Vortrag und Gespräch (welche wieder auf unserem Blog dokumentiert werden) laden wir zu Wein und Brötchen ein.
Briefe scheinen viele und überall zu sein: Diese subjektive Beobachtung lässt sich durch das 2020 erschienene „Handbuch Brief“ stützen, wo bereits im Vorwort die Allgegenwart des Briefes angesprochen ist. Freilich „steht seine historische wie kulturelle Omnipräsenz als Textsorte und Kommunikationsmittel über die Jahrhunderte bis heute in einem bemerkenswerten Missverhältnis zu Umfang sowie Grad an Institutionalisierung und Interdisziplinarität der Forschung zu diesem Gegenstand.“ -- Ausgehend von mehreren Forschungsprojekten (Frölich / Khell, Brüder Pez, Joannes Dantiscus, Nachlass Alois Negrelli), an denen der Vortragende als Mitarbeiter beteiligt ist, sowie von privaten Aufträgen zur Erschließung verschiedener Briefe (von frühneuzeitlichen Gesandtschaftsberichten bis hin zu Feldpostbriefen aus dem 1. und 2. Weltkrieg) behandelt der Vortrag unterschiedliche Fragen der editorischen Bearbeitung von Brief-Corpora. Neben technischen, editorischen und institutionell-organisatorischen Standards soll die Frage diskutiert werden, welche Konsequenzen die angesprochene Omnipräsenz der Briefkorrespondenzen für die Bewertung der "Quellengattung Brief" hat. Dabei geht es nicht nur um eine akademische und quellenkundliche Erörterung, sondern auch um die praktischen Auswirkungen auf die Planung zukünftiger Forschungsprojekte.
Patrick Fiska arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in unterschiedlichen digital ausgerichteten Brief-Editionsprojekten und betreibt eine Recherche-Agentur.