Die Briefe von Carl Humann (1884-1895): Dokumente früher wissenschaftlicher Kommunikation

(FWF-Projekt P 26232, Leitung: Johanna Auinger; 10/2014 – 09/2018)

Das Projekt beschäftigt sich mit der Bedeutung und den Auswirkungen der wissenschaftlichen Kommunikation auf die Entwicklung der Archäologie im späten 19. Jahrhundert. Dies soll anhand einer Sammlung von knapp 1800 Briefen diskutiert werden, die Carl Humann in seinen letzten zwölf Lebensjahren zwischen 1884 bis 1895 verfasst hatte. Er hatte alle Briefe während des Schreibens kopiert und archiviert; heute sind die Kopie-Bücher im Archiv der Antikensammlung der Staatlichen Museen in Berlin aufbewahrt.
Humann, dessen Name vor allem mit der Entdeckung des Pergamonaltars und den Grabungen an diesem Ort verbunden ist, war zu seiner Zeit – obwohl kein ›Fachgelehrter‹ – zu einer der zentralen Figuren der Archäologie im Gebiet des Osmanischen Reiches geworden. Die Briefe geben durch seine Beziehungen zu Wissenschaftlern und Politikern weitreichende Auskunft über seine Tätigkeiten und Ideen. Sie sind als Dokumente des wissenschaftlichen Diskurses anzusehen. Das Briefkonvolut bildet daher eine einzigartige Quelle zur Erforschung der frühen wissenschaftlichen Kommunikation auf dem Gebiet der Archäologie.
Das vorrangige Ziel dieses Projektes liegt darin, den Inhalt dieser Briefe nach Themengebieten (Ideen, Methoden, Personen, Orte) aufzuschlüsseln und hinsichtlich ihrer Aussagekraft auf die wissenschaftliche Kommunikation und die daraus entstandene Etablierung archäologischer Fragen, Methoden und Ziele zu analysieren.


Kontakt: johanna.auinger@univie.ac.at
siehe auch: https://altegeschichte.univie.ac.at/

FWF-Endbericht Abstract